Ist ein Blog zeitgemäß?
Ja, denn im Gegensatz zu Social Media ist die eigene Website mit einem Blog “Owned Media”. Was ich hier veröffentliche, gehört mir und ich muss mich nicht den wechselnden inhaltlichen Anforderungen von Social Media Anbietern unterwerfen.
Das Weblogbuch bietet mehr Freiheiten als Social Media, die Inhalte bleiben viel länger sichtbar und werden von Suchmaschinen und KI besser gefunden. Von Zeit zu Zeit erscheinende Blogbeiträge zu verschiedenen Themen sind eine dynamische Ergänzung zu den statischen Seiten einer Website mit ihren grundlegenden Informationen. Bei mir sind die Seiten Galerie, Skizzen, Freies Skizzieren, Irfanview, Tipps etc. genau genommen auch Blogartikel. Im Gegensatz zu klassischen Blogs, die mit überlangen Texten langweilen, fasse ich mich lieber kurz.
Link zum Beitrag: www.arnd.de/blog#bloggen
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Warum ich Instagram kaum noch nutze.
Weil ich von Instagram enttäuscht bin. Erst wurden einzelne Fotos und Hashtags unbedeutend, dann wurden Reels plötzlich wichtig, danach stattdessen aber Bilderserien. Zunächst zeigten einem unaufgefordert Coaches als Algorithmus-Versteher und dann sogar der Instagram-Chef selbst in kurzen Filmchen, was man machen soll, damit man mehr Reichweite bekommt. Man fühlt sich wie eine Marionette. Als Instagram das Bildformat vom Quadrat auf Hochformat geändert hat, war mein sorgsam gestaltetes Bildlayout hinüber - und meine Lust auf Instagram auch. Als dann Insights (die Statistik zu den Beiträgen) zugänglich wurden, hatte ich mich zunächst gefreut. Doch dann realisierte ich, dass meine neuen Beiträge nur 11 Leuten gezeigt werden und denen jeweils drei Mal auf den Bildschirm gespielt werden. Das war der Lohn für meine Mühe, gut ausgeleuchteter Fotos und ausgefeilter zweisprachiger Texte. Instagram zeigt meine neuen Beiträge anfangs 33 Mal und danach nicht mehr. Beiträge auf meiner Website werden dagegen mehr als 50 Mal im Monat aufgerufen, also mindestens 600 Mal im Jahr.
Von 2022 bis 2025 war ich dabei und muss nun sagen: Instagram nervt! Schade eigentlich, denn die ersten zwei Jahre waren sehr inspirierend für mich. In Sachen Grafik und Darstellungstechniken hat Instagram mir geholfen, über den Tellerrand hinaus zu schauen und gab Anregungen, um die Komfortzone zu verlassen. In letzter Zeit gab es jedoch immer mehr Werbung und die Leute, denen ich gern folgte, wurden durch ihren zunehmenden kommerziellen Erfolg (den ich ihnen gönne) immer mehr zu Marionetten des Systems. Sie fingen an alles zu tun, was der Marionettenspieler Instagram vorgab, um ihre Reichweite zu erhalten oder zu vergrößern. Wenn gute Künstler Markenbotschafter werden und wegen ihrer Reichweite Geld für Produktwerbung erhalten, darf die Reichweite natürlich nicht sinken. Sie müssen alles tun, was Instagram als neueste Trends vorgibt. Die Posts der ehemals bewunderten Vorbilder, denen ich folge, mag ich deshalb oft gar nicht mehr ansehen. Was ich auch nicht mehr sehen möchte, ist die Vielzahl von KI-generierten Bildern und ganzen KI-Accounts fiktiver Charaktere. Man weiß nicht mehr, ob das, was man sieht, überhaupt echt ist und man müsste viel Zeit aufwenden, um es herauszufinden.
“Digital detox” wurde nun ganz einfach: Instagram langweilt mich mittlerweile. Ich hatte nicht erwartet, dass das mal so sein würde. Macht aber nichts, denn jetzt habe ich mehr Zeit für anderes. Ganz verzichten kann ich auf Instagram nicht, weil manche Anbieter (Läden, Restaurants, Interessengruppen etc.) oft keine oder eine nicht aktualisierte Website haben und aktuelle Infos nur auf Instagram zu finden sind. Meine drei Instagram-Auftritte (@arnd.gatermann @arnd.art @freies.skizzieren) behalte ich. Sie bleiben als Visitenkarte bestehen und sind mit den dort angegebenen Links zu meiner Website nun so eine Art Telefonbucheintrag - man kann mich dort finden. Besser gefunden wird meine Website allerdings über Suchmaschinen und KI-Sprachmodelle.
Link zum Beitrag: www.arnd.de/blog#insta
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Digitale Pflegekraft
Selbst wenn man sich mit Computern, smarten Phones, Tablets und Apps gut auskennt, gibt es Situationen, in denen man digital einfach nicht weiterkommt. Dann braucht man jemanden, der /die mit unverstellten Blick mal draufschaut und dann die richtigen Tasten drückt, antippt oder anklickt - eine digitale Pflegekraft. Wenn ich mir helfen lasse und dann frage, was ich falsch gemacht habe, bekomme ich zur Antwort: “Du denkst zu logisch!” Apps wollen intuitiv benutzt werden, nicht logisch. Was mich tröstet, ist, dass ich der befreundeten Pflegekraft manchmal auch helfen kann, wenn es digital nicht weitergeht. Wenn am Tablet ein umfangreicher Bestellvorgang abgearbeitet ist und dann aber das Tastenfeld “Bestellen” nicht reagiert, kann ich durch meine Art des Antippens der Taste schon mal die Welt retten, weil die Taste bei mir reagiert. Warum auch immer.
Das Arbeitsleben habe ich zwar schon hinter mir gelassen, aber eigentlich bin ich ein Digital Native. Nicht, weil ich erst geboren wurde, als es das Digitale schon gab, sondern weil ich teilweise miterlebt habe, wie das Digitale geboren wurde. Zuerst wurden Programme immer praxistauglicher und dann die Speichermedien größer. Danach waren Programme (z.B. Text, Tabellen, Layout, Bildbearbeitung) sozusagen fertig entwickelt und konnten alles was man brauchte. Das war eine tolle Zeit. Danach kam jedoch die Zeit des Marketings und Programme wurden nur überarbeitet, um sie als “bessere” Version mit unnötigen Zusatzfunktionen neu verkaufen zu können. Es begann die Phase der schnell gestrickten “Bananenprodukte” nach dem Motto “reift beim Kunden”. Programme und Updates wurden kaum getestet, waren fehlerhaft und oft erst nach einem erneuten Update überhaupt benutzbar.
Bei Apps lief es ähnlich: Erst war es faszinierend, was alles ging und dann immer besser wurde. Dann wurden sie jedoch immer leistungshungriger und nicht mehr sauber programmiert. Ehemals verständliche Menus wurden durch Tastenfelder mit Symbolen ersetzt , die aber in jeder App anders aussehen. “Intuitiv” soll angeblich alles sein, aber man bleibt in Apps häufiger hängen, weil die Funktionalität nicht zu Ende gedacht ist und sich doch nicht von selbst erklärt.
Einen vergleichbaren Ablauf gibt es gerade bei Bonus-Apps im Einzelhandel, die anscheinend auch nicht getestet werden und viel zu häufig Updates bekommen. Man steht an der Kasse und die App sagt einem “Sie wurden abgemeldet” oder “Bitte installieren Sie die App neu und melden Sie sich neu an”. Man kommt sich vor wie eine Oma, die an der Kasse im Portemonnaie lange nach einer Münze sucht und den ganzen Verkehr aufhält. Nur weil das digitale Rabattmarkenheft ein Update will. Mittlerweile halte ich weit vor der Kasse kurz an und checke, ob die App mich noch mag und voraussichtlich an der Kasse funktionieren wird. Die bis zu 10% Rabatt per App hätte ich dann ja schon gerne.
Beim Online-Banking geht nichts mehr ohne Smartphone und App. Wenn man nicht nur beim heimischen Geldinstitut ist, sondern wegen besserer Zinsen vielleicht auch bei anderen Banken Geld parkt, dann wird es komplex. Jede Bank hat ein anderes Verfahren mit “S-PushTAN”, “Bestsign”, “TAN+” oder “photoTAN”. Man braucht fast schon einen Spickzettel, um sich merken zu können, welche App zu welcher Bank gehört. Früher hat man in einer gut versteckten Metallkassette ein paar große Scheine als Notgroschen aufbewahrt. Heute liegen dort Aktivierungsbriefe für Onlinekonten. Die darf auch keiner finden, sonst kommt er an das ganze Geld ran. Wem das Smartphone abhanden gekommen ist, braucht diese Aktivierungsbriefe, um per App wieder an seine Konten zu kommen.
Wenn man im Alter vielleicht mal nicht mehr so schnell im Denken ist, oder einfach keinen Bock mehr auf Apps hat, dann kann man zwar auf die Einkaufs-Apps verzichten, nicht aber auf Apps für digitale Bankgeschäfte. Dafür braucht man dann wohl wirklich eine digitale Pflegekraft.
Link zum Beitrag: www.arnd.de/blog#digitalepflege
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Digitales voneinander lernen.
Beim analogen Arbeiten konnte man früher bei anderen sehen, was auf deren Schreibtisch bearbeitet wurde, konnte sich darüber austauschen und so voneinander lernen. Selbst im Vorbeigehen konnte man sehen, was die anderen “auf dem Tisch hatten”. Heute sitzen alle vor Bildschirmen und wenn man jemandem von hinten auf den Bildschirm blickt, gilt das als indiskret. Wie soll man da voneinander lernen? Wenn man sich zu zweit an einen Computer setzt, um etwas gemeinsam zu bearbeiten oder etwas zu zeigen, hat derjenige mit Tastatur und Maus “die Macht”, während es erfahrungsgemäß den Zuschauenden nach einer Viertelstunde langweilig wird. Der “Schulterblick”, der es früher leichter machte zu sehen, wie andere arbeiten, ist heute kaum noch möglich.
Beim Arbeiten mit Computern und Programmen habe ich immer getüftelt, mit welchen Tricks und Routinen ich bequemer und schneller ein Ergebnis erzielen konnte. Das vermeidet Überstunden und Wochenendarbeit. Als Teamleiter wollte ich meine praktischen Tipps nicht für mich behalten, sondern weitergeben. Weil das kaum klappt, wenn man gemeinsam vor dem Bildschirm sitzt, habe ich Kurzanleitungen geschrieben und per Mail verteilt. Wer Zeit hatte, konnte sie lesen und dann bei Bedarf Rückfragen stellen. Solche Anleitungen sind zunächst trockener Lesestoff. Man braucht Muße und einen gewissen Spieltrieb, um das Gelesene auch praktisch umsetzen zu wollen. Hat man den Bogen raus, kann man die Anleitung weglegen und man fragt sich, warum man das Beschriebene eigentlich nicht schon immer so gemacht hat.
Mehr als ein Dutzend solcher Anleitungen habe ich auf der Seite Tipps zusammengefasst. Als Fortsetzung kann man dort diesen Blog-Beitrag weiterlesen und erhält viele praktische Hinweise, um das digitale Arbeiten zu vereinfachen.
Der Bildbetrachter IrfanView eignet sich gut, um Fotos zu sortieren, umzubenennen oder auszudrucken. In geringem Umfang kann man die Bilder auch bearbeiten. Das Freeware-Programm nutze ich schon sehr lange und meine Tipps zu den wichtigsten Funktionen von IrfanView habe ich auf einer gesonderten Seite zusammengefasst.
Link zum Beitrag: www.arnd.de/blog#digitaleslernen
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Analoges voneinander lernen.
Beim Zeichnen, Malen, Basteln und Bauen ist es interessant zu sehen, wie andere das machen. Man kann sich natürlich leicht in sozialen Medien oder bei YouTube Anregungen in Form von kurzen Filmen holen. Spannender ist natürlich, analog und vor Ort zu sehen, wie andere an die Sache herangehen. Wenn man sich mit Leuten trifft, um gemeinsam vor Ort zu Zeichen, zu Skizzieren oder zu Aquarellieren, wäre eigentlich Gelegenheit dazu. Doch meistens findet anschließend meistens kein Austausch statt, um voneinander zu lernen.
Auf meiner Seite Freies Skizzieren rege ich an, sich in ungezwungener Form zum Zeichnen /Sketchen zu treffen und dabei den Austausch von Techniken und Tipps zu pflegen. In Form von Bildern und Text finden sich dort als Fortsetzung dieses Blog-Beitrages Anregungen und Tipps zum Skizzieren nach Lust und Laune, drinnen oder draußen, vor Ort oder nach Vorlage. Es gibt Empfehlungen zur Grundausstattung mit Zeichenmaterial sowie Infos zu Farbauswahl und Papierqualität.
Link zum Beitrag: www.arnd.de/blog#analogeslernen
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